Nach dem Flicken und dem Warten kann die Fahrradsaison starten!

Out of School

Lernortbesuch in der Fahrradwerkstatt vom Umweltzentrum Köln

Die Schülerinnen und Schüler der Astrid-Lindgren-Schule besuchen am 18. April die Fahrradwerkstatt des Umwelt­zentrums Köln-West ebenso wie bereits sechs Wochen zuvor, am 7. März, die Grundschule Kettelerstraße. Bei einem ersten Rundgang über das Gelände und durch die Werkstatt wird deutlich, wie viele Materialien hier gesammelt werden: egal ob Monitore, Computertastaturen, Kleidung, Schuhe, Werkzeuge, oder, oder, oder – für alles gibt es eine Verwendung. Wie wichtig das richtige Equipment ist, erfahren die Kinder anschließend bei Herrn Lersch und seinen Mitarbeitern Dagmar und Thomas in der Fahrradwerkstatt.

Dort angekommen, dreht sich zunächst alles um das Thema Sicherheit. Was beim Radfahren keineswegs fehlen darf, ist der Helm, na klar! Das wissen die Schülerinnen und Schüler bereits aus der Vorbereitung. „Doch was macht eigentlich ein verkehrstüchtiges Fahrrad aus?“ fragt Herr Lersch in die Runde: Zwei gute Bremsen für vorne und hinten, eine Lampe mit Dynamo, Reflektoren in weiß für vorne und in rot für hinten, gelbe Speichenreflektoren, rutschfeste Pedalen mit je zwei Reflektoren und eine laute Klingel.

Die Kids wissen gut Bescheid, sind sich jedoch einig, dass neben der Ausstattung vor allem auch das eigene Verhalten im Straßenverkehr eine zentrale Rolle spielt: Vorausschauendes und achtsames Fahren sind mindestens genauso wichtig wie jeder Helm. Doch bei aller Vorsicht passiert es trotzdem bei so mancher Tour, ein lautes „ppffffff...“. Diagnose: Ein Platten! Und was jetzt?

Jetzt wird ́s für die Kinder spannend, denn sie erfahren, wie man in so einem Fall das eigene Fahrrad selbst wieder in Gang bringt. Dafür kommen eine ganze Menge Materialien zum Einsatz: Flickzeug mit Gummikleber, Schmirgelpapier und Gummiflicken, ein passender Schraubenschlüssel, ein Montierhebel, eine Schüssel mit Wasser, eine Luftpumpe und ein Behälter für die ganzen Kleinteile – und los geht’s!

Zuerst muss das Fahrrad verkehrt herum auf den Lenker gestellt werden, damit der Reifen leichter abmontiert werden kann – das wird den Schülerinnen und Schülern am Vorführrad demonstriert. Dann sind die Kinder selbst an der Reihe: Schnell haben sie den Dreh raus, und der Schlauch ist aus dem Mantel gezogen. Er wird mit Luft gefüllt, unter Wasser getaucht und zeigt bereitwillig, wo sich die kleineren oder größeren Löcher verstecken: Die Luft entweicht, und es steigen Blasen auf! Die Stelle wird anschließend getrocknet, mit Schmirgelpapier angeraut und mit Kleber und Flicken „verarztet“. Das Unterheben des Schlauches zurück in den Mantel erweist sich als echte Herausforderung. Mit vereinten Kräften und professioneller Unterstützung durch das Werkstattteam gelingt es schlussendlich doch, und alle Reifen sind repariert.

Erschöpft, ein wenig verschmiert aber stolz und glücklich hat sich die Klasse jetzt eine Pause redlich verdient. Und wer weiß, vielleicht ist ja die nächste gemeinsame Fahrradtour schon in Planung!