Vom Leben auf dem Friedhof
Erster Lernortbesuch auf dem Melatenfriedhof in Köln
Am 14. November 2012 besuchten die Schülerinnen und Schüler der Astrid-Lindgren-Schule bei Sonnenschein - wer hätte das gedacht - den Melatenfriedhof Köln. Der Friedhofsgärtnermeister Herr Lejeune vers tand es wunderbar, den Kindern die Faszination dieses großen Friedhofs im nördlich gele genen Köln-Lindenthal näher zu bringen: Der
Zentralfriedhof ist nämlich nicht nur ein Ort des Todes, sondern gleichzeitig auch des prallen Lebens! Was nicht nur an der frischen Luft, den zahlreichen Spaziergängern und der Entdeckungstour der „Out of School“-Gruppe liegt, sondern auch an den vielen Erinnerungen an die Verstorbenen, den unzähligen Pflanzen und vor allem auch an der interessanten Kultur- und Sozialgeschichte, die diesen Ort prägen.
Aufmerksam lauschten die Schülerinnen und Schüler daher den spannenden Geschichten von Herrn Lejeune, stellten neugierig Fragen und schauten sich jedes Detail auf den Gräben genauer an. Dabei konnten sie u.a. erfahren , dass der Name „Melaten“ auf dem französischen Begriff „malade“ basiert und für „krank sein“ steht.
Es wurden Steine umgedreht, Reliquien bestaunt und sogar Blumen selbst gepflanzt: Mit frischer Erde, spitzer Hacke und roter Erika half en einige Kinder bei der Grabgestaltung mit. Von Berührungsängsten dabei keine Spur, dafür aber eine wichtige Erkenntnis: Kein Grab gleicht dem nächsten, jedes Grab ist individuell gestaltet, sei es von Verwandten, Freunden, Bekannten oder den Friedhofsgärtnern selbst. Somit ist auch die Atmosphäre dieses Lernortes alles andere als gruselig oder unheimlich, sondern hat vielmehr etwas Friedvolles und Versöhnliches.
Damit das so bleibt, hilft der andere Teil der Gruppe beim Laubrechen, denn vom bunten Herbsttreiben liegt hier so manches Blättchen bereits auf dem Boden. Und nicht nur das Anlegen, auch die Pflege der Beete muss bedacht werden, wo für es bunte Gießkannen und Wasser direkt auf dem Friedhof vor Ort gibt. Die neu eingepflanzte Erika passt farblich perfekt gut zu den anderen Pflanzen und hält hoffentlich den ganzen Winter über.
So viel Leben und Lebendigkeit auf dem Friedhof, wer hätte das gedacht!
