Konzept

Handlungs­orientiert, lebendig und alltagsnah

Die Initiative „Out of School“ möchte in Kooperation mit Ganztagsschulen Schulkindern im Alter zwischen acht und zehn Jahren die Möglichkeit geben, Orte ihrer Lebens- und Alltagswelt neu zu entdecken.

Durch eine qualifizierte pädagogische Einbettung werden die Orte in aktiver Art und Weise mit ihren jeweiligen Eigenheiten erforscht. Die Erkundungen bieten Gelegenheit, Lerninhalte realitätsnah zu erleben und so dauerhafte Lernerfahrungen zu machen. Neben dem aktiven Tun steht dabei das gemeinsame Lernen in der Gruppe im Vordergrund.

Über das gesamte Schuljahr entdecken die Schüler vielfältige Orte. Mit speziell für jeden Ort entwickelten pädagogischen Materialien können die Lehrer und Erzieher die Besuche umfassend vor- und nachbereiten. „Out of School“ bietet somit ein kompaktes und kontinuierliches pädagogisches Projekt für außer­schulisches Lernen.

Konzept

Im September 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen in New York die Agenda 2030 verabschiedet, einen Weltzukunftsvertrag mit 17 globalen Nachhaltigkeitszielen, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Alle Ziele weisen den Weg in eine bessere Zukunft und sollen bis 2030 jedem Menschen ermöglichen, in Würde, Frieden und in einer intakten Umwelt zu leben.

Das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW geförderte Projekt „Out of School – Nachhaltigkeit im Alltag entdecken“ möchte dazu beitragen, Grundschulkindern einen Zugang zu diesen sehr komplexen und auf den ersten Blick meist sehr abstrakt empfundenen Themen zu eröffnen und entwickelte dafür konkrete Lernmaterialien.

Für jedes der 17 Nachhaltigkeitsziele sind Orte in der Alltagswelt identifiziert, an denen Kinder im Grundschulalter der 3. bzw. 4. Klasse einen Aspekt des jeweiligen Ziels in anschaulicher, handlungsorientierter Weise entdecken und erforschen können. Das können öffentliche Einrichtungen, Unter­nehmen, Handwerks­betriebe, Geschäfte oder auch gesellschaftliche Initiativen sein. Kognitives Lernen und aktives Tun gehen in diesem außerschulischen pädagogischen Konzept Hand in Hand und Nachhaltigkeit wird erlebbar!

Warum im ALLTAG entdecken?

Nachhaltigkeit fängt bei uns an, in unserem alltäglichen Leben: Ob Bäckerei, Supermarkt oder Elektrofachgeschäft – die Lernorte von „Out of School” sind vielfältig und alltagsnah. Jeder der Lernorte repräsentiert einen Aspekt der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN. So können die Schülerinnen und Schüler beispielsweise im Super- oder Biomarkt den globalen Verkauf von Waren nachvollziehen und im lokalen Architekturbüro Einblicke in die Stadtplanung erhalten. Bei ihren Besuchen setzen sich die Kinder aktiv mit dem Ort auseinander, nehmen an den realen Abläufen teil und gestalten diese selbst mit.

Egal an welchem Lernort die Kinder sind – jeder Besuch eröffnet ihnen neue Eindrücke, Erfahrungen und Lernchancen außerhalb des formalen Bildungsbereichs. In der Vor- und Nachbereitung der Besuche können die Kinder die Erfahrungen von den Lernorten mit Hintergrundwissen verknüpfen und Zusammenhänge begreifen.

Wo kann „Out of School“ ÜBERALL
eingesetzt werden?

Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig – „Out of School“ kann in unterschiedlichsten Lernkontexten angewandt werden: im Schulunterricht, als Projektgruppe im Rahmen des Unterrichts, in AGs, Ferienprogrammen genauso wie in außerschulischen Bildungsveranstaltungen für Kinder. Auch die Materialien und Erkundungen der außerschulischen Orte können flexibel angepasst und eigene Prioritäten gesetzt werden.

SO LÄUFT'S

Zu jedem SDG sind auf der Website von „Out of School“ Info- und Arbeitsblätter sowie ein umfängliches Dokument mit Gestaltungs­mög­lich­keiten, einem möglichen Ablauf der Lerneinheit und ausgearbeitete Arbeitsblätter für mögliche Lernorte bereitgestellt. Aus den umfäng­lichen Materialien können Sie eine für Sie passende Auswahl vornehmen. Sie sind flexibel einsetzbar.

Wählen Sie ein SDG und die damit zusammenhängenden Themen. Prüfen Sie zunächst, ob ein möglicher Lernort im Umfeld Ihrer Bildungseinrichtung liegt. Möglicherweise gibt es noch weitere spannende Lernorte in Ihrem lokalen Umfeld, die geeignet sind. Nehmen Sie anschließend Kontakt zum Lernort auf, um einen möglichen Besuch und seine Gestaltung zu verabreden. Die Mitarbeiter:innen an den Lernorten sind erfahrungsgemäß sehr aufgeschlossen und haben anregende Ideen zur Gestaltung des Lernortbesuchs.

Die Gruppengröße sollte eine Zahl von 15 Kindern nicht überschreiten, sodass ein handlungsorientierter Lernortbesuch möglich ist. Ein Besuch dauert maximal 2 Stunden. Vor Ort lernen die Kinder zunächst die Besonderheiten des jeweiligen Lernortes kennen und können dann durch verschiedene Aktivitäten einzelne typische Handlungsabläufe des Lernortes ausprobieren.

Optimaler Ablauf der gesamten Lerneinheit:

1. Woche: Einführung
2. Woche: Besuch des Lernortes
3. und 4. Woche: Nachbereitung, inhaltliche Vertiefung

Was bringt’s den KINDERN?

„Out of School“ bietet Kindern die Möglichkeit, selbst zu erkunden, was Nachhaltigkeit in ihrem Alltag in unterschiedlichsten Facetten bedeuten kann. Die Kinder entwickeln so ein Gespür für einen handlungsorientierten Umgang mit Nachhaltigkeitsthemen. Sie können bei den Besuchen des Lernortes mitmachen, erleben und ausprobieren: Wie kommt sauberes Trinkwasser aus dem Hahn oder wie entsteht ein leckeres Brot? Was wächst in einem Klostergarten? Was passiert mit unserem Müll?

Lernen mit Out of School bereitet viel Spaß, erhöht die Lernmotivation und ermöglicht Erfahrungen, die sich intensiv einprägen.

Vor Ort erwerben die Kinder neben Kenntnissen über die Ziele für nachhaltige Entwicklung auch neue Kompetenzen: etwa wie sie in einem Supermarkt alleine einkaufen können oder was zu beachten ist, wenn man nachhaltig konsumieren will. Durch die intensive Vor- und Nachbereitung können die Kinder das Erlebte mit Hintergrundwissen verknüpfen und Zusammenhänge erkennen.

Was bringt‘s den BILDUNGS-EINRICHTUNGEN?

„Out of School“ bietet qualitativ hochwertige Lerninhalte mit realen, alltäglichen Themenbezügen. Die Durchführung des Projekts „Out of School – Nachhaltigkeit im Alltag entdecken“ ist für Bildungseinrichtungen eine gute Möglichkeit und Chance, systematisch über einen längeren Zeitraum Fragen der Nachhaltigkeit und der globalen Nachhaltigkeitsziele in das Bildungs­angebot zu integrieren und dieses vielfältig und abwechslungsreich zu gestalten.

Das Projekt ermöglicht eine Vernetzung der Schulen und Bildungs­einrichtungen mit lokalen Einrichtungen und Unternehmen. Die dauerhaften Kooperationen fördern den Zusammenhalt und stärken die regionale Bildungslandschaft. Denn die Grenzen zwischen Orten und Inhalten von Bildung weichen auf: Die herkömmlichen Kategorien von Schule = Lernort, außerschulisch = Freizeit verlieren ihre starre Gültigkeit. Out of Schoolmöchte dazu beitragen, ein umfassendes Lernumfeld aufzubauen, das private wie öffentliche Unternehmen und Einrichtungen einbezieht und mit regionalen Bildungsinstitutionen verzahnt.

Was macht FIELDS?

Das Fields Institute ist eine gemeinnützige Gesellschaft. Sie arbeitet auf der Grundlage aktueller Methoden der Sozial­wissenschaften und der Zukunftsforschung an der Förderung des Wissens, der Lernfähigkeit und der Persönlichkeitsbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Wir realisieren Forschungsvorhaben und Bildungsmaßnahmen, die insbesondere mit Blick auf die Unterstützung einer nachhaltigen und demokratischen gesellschaftlichen Entwicklung den Erwerb von Schlüssel­kompetenzen für die erfolgreiche Gestaltung des Alltagslebens in der digitalen Gesellschaft zum Ziel haben.

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage des Fields Institute.

Was macht Stiftung UMWELT und ENTWICKLUNG?

Die Stiftung wurde 2001 von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen gegründet. Ihr Auftrag ist es, bürger­schaftliches Engagement für eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Sie ist dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, dem Gedanken der Einen Welt, der Menschenwürde und der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet und trägt zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen bei.

Die Stiftung unterstützt gemeinnützige Organisationen durch Projekt­beratung und -finanzierung. Sie fördert Projekte zur Umweltbildung, Ressourcenschonung, Klima- und Umweltschutz, zur entwicklungspolitischen Bildung und Information, zum globalen Lernen und zum Fairen Handel sowie Projekte zum interkulturellen Lernen, wenn sie sich mit den Themen Umwelt oder Entwicklung befassen und an die Menschen in Nordrhein-Westfalen richten.

Hier geht es zur Homepage von Stiftung Umwelt und Entwicklung.